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Lebensturm

Unsere Lebenstürme – Artenförderung auf einem Quadratmeter

Mit grossem Einsatz hat eine Gruppe von HUG Mitarbeiter:innen und interessierten Familienmitgliedern, verstärkt durch das fachkundige Team vom Archehof Hildisrieden, im Frühling 2022 auf unserem Produktionsareal in Malters zwei Lebenstürme gebaut. Beide Türme sind nicht zu übersehen: der eine ragt mit 4 Meter in die Höhe, der andere hat es auf 3 Meter geschafft.

Engagiert für die lokale Biodiversität – unsere Motivation

Durch den backhaus Erweiterungsbau ging ein Teil des zuvor naturnah gestalteten Firmengeländes und somit wertvoller Lebensraum verloren. Zum anderen haben wir verstanden, dass in der Bienenfamilie vor allem die Wildbienen vermehrt durch fehlenden Lebensraum und eingeschränktes Nahrungsangebot unter Druck kommen. Dem haben wir nun mit mehreren Massnahmen entgegengewirkt. Zuerst wurde die Umgebung rund ums Produktionsgelände von unserem Naturgartenspezialisten neugestaltet. Und zwar so, dass sowohl die heimischen Insekten aber auch die solitär lebenden Wildbienen ihren wählerischen Geschmack an feinen heimischen Pflanzen stillen können. Als guter Gastgeber wissen wir, dass auch eine heimelige Unterkunft dazu beiträgt, dass sich die erhoffte Vielfalt neuer Mieter möglichst lange bei uns wohl fühlen. Deshalb haben wir uns für den Bau der Lebenstürme entschieden.

Artenförderung durch geschützten Lebensraum

Ein Lebensturm ist Artenförderung pur, denn auf nur einem Quadratmeter bietet das durchdachte Konstrukt verdichteten Wohnraum für Vögel, Insekten, kleine Säugetiere, Eidechsen, Pflanzen und Pilze. Der Turm hat verschiedene Stockwerke, welche wir bewusst mit ganz unterschiedlichen Materialien gebaut haben. Denn nicht alles was da kreucht, fleucht und fliegt mag dieselbe Wohnausstattung. Wildbienen beispielsweise lieben altes Holz. Für sie Arten haben wir extra verschieden grosse Löcher ins Holz gebohrt, damit sich eine Vielfalt an Wildbienen heimisch fühlt.

Wohnraum auf mehreren Etagen

Auch andere Mieter sind herzlich willkommen. Im Rindenmulch in den Holzharassen, den Holzbürdeli als auch im Altholz um den Lebensturm finden sich Verstecke für viele Käferarten. In der Holzwolle fühlen sich Florfliegen und Marienkäfer wohl. Im Stroh finden Schmetterlinge und Ohrwürmer ihr Zuhause und die Tannenzapfen ziehen hoffentlich verschiedenste Insekten an.

Das Dach – das zu platzieren ein besonderer Kraftakt war - schützt den Lebensturm und die Bewohner vor Feuchtigkeit. Das dichte Geäst unter dem Dach ist idealer Brutplatz für Amsel, Zaunkönig oder Grauschnäpper.

Aussen am Turmgerüst haben wir verschiedene Tierwohnungen im Angebot: Nistkästen für Höhlenbrüter, Marienkäferhäuschen und auf dem 4 Meter Turm findet sich sogar ein Fledermauskasten. Und um die Turmpfosten herum haben wir liebevoll Ranken bepflanzt. Die schätzen Vögel beispielsweise als Kletterpflanze, Brutplatz (wenn sie mal grösser sind) und natürlich auch als Nahrungsquelle.

Biologische Vielfalt ins Bewusstsein rücken

Es hat Spass gemacht, mit einem motivierten Team Sinnhaftes zu gestalten und dabei noch so viel über die neuen Bewohner zu lernen. Wobei wir wissen, noch nicht genau, wer nun bald einziehen wird. Es bleibt spannend. Auf jeden Fall werden wir die Neuzuzüger aus der Ferne beobachten.

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