Dank Backhaus zuversichtlich in die Zukunft
Die Co-Leitung der HUG-Backwaren-Gruppe in Malters/Luzern war im Corona-Jahr 2020 stark gefordert. Nichtsdestotrotz schreitet die Zusammenlegung der Produktion von Wernli in Trimbach mit der HUG-Produktion in Malters plangemäss voran: Das neue Backhaus steht und wird den ökologischen Fussabdruck des Unternehmens erheblich verkleinern. Infolge der Pandemie musste das Unternehmen im 2020 einen Umsatz-Verlust von 10 % auf CHF 110.9 Mio. hinnehmen. Besonders betroffen war das Gastronomie-Geschäft mit einem Rückgang von rund 30%. Dank Wachstum der Biscuits-Produktion sank die produzierte Jahrestonnage nur um 4 % auf 9'326 Tonnen.
«Mit dem Backhaus-Projekt und den Folgen des Corona-Umsatzverlustes waren wir 2020 doppelt gefordert», sagt Werner Hug, VR-Präsident der HUG AG. HUG investiert bis 2023 insgesamt CHF 80 Mio. und verlegt im Verlaufe von 2021 rund 150 Arbeitsplätze nach Malters. «Wir sind stolz, trotz eines turbulenten Jahres einen weiteren Meilenstein im Backhaus-Projekt erreicht zu haben und freuen uns, dieses Jahr einen grossen Teil des Wernli-Teams in Malters zu begrüssen», sagt Andreas Hug, Co-Geschäftsleiter der HUG AG.
Ökonomie mit Ökologie im neuen Backhaus
Im neuen Backhaus in Malters wird die Wernli-Produktion aus Trimbach mit der HUG AG am Unternehmenshauptsitz zusammengeführt. Dadurch können in der Produktion und Logistik beträchtliche Synergien erzielt werden. Das rund CHF 60 Mio. schwere Backhaus-Projekt soll 2023 abgeschlossen sein. «Wichtig für die HUG Familie sind auch die ökologischen Synergien mit einer ressourcenschonenden, innovativen Infrastruktur», sagt Andreas Hug. Mit dem Neubau soll pro produzierte Tonne der ökologische Fussabdruck der Unternehmensgruppe HUG bezüglich CO2 und Energie-Verbrauch stark verringert werden. Die neue Energieversorgung nutzt als wichtigste Energieträger das Grundwasser sowie Abwärme aus dem Betrieb für die Wärme- und Kälteversorgung der Gebäude und der Produktionsprozesse. Der Kältebedarf wird grösstenteils durch das sogenannte «Freecooling» gedeckt. Das bedeutet, dass die Temperatur des Grundwassers genügend tief ist, um damit direkt zu kühlen.
Die Ofenwärme wird zu 60% mit elektrischer Energie aus Schweizer Wasserkraft, der Rest mit Propangas erzeugt, dessen CO2-Emission kompensiert wird. Der Standort Malters wird somit CO2-neutral. Der Fussabdruck der Produktion von Backwaren wird auch durch die verwendeten Rohstoffe bestimmt. Die HUG Familie setzt auf Swissness und stellt damit sicher, dass die meisten Rohstoffe aus der Schweizer Landwirtschaft stammen.
Mehr Guezli gebacken
Der Biscuits-Konsum in der Schweiz ist 2020 stark gestiegen. Grund für diese erfreuliche Entwicklung ist das veränderte Verhalten der Konsumenten in Corona-Zeiten: mehr Home-Konsum und Ferien in der Schweiz. Entsprechend konnte die Guezli-Produktion gegenüber dem Vorjahr um 6.5 % gesteigert werden. Die HUG Familie festigte also ihre führende Stellung als Markenherstellerin mit HUG, DAR-VIDA und Wernli – vor allem letztere war mit Neuheiten wie dem Amandine und dem zuckerreduzierten Choco Petit Beurre Jungle sehr erfolgreich.
Neupositionierung Marke HUG
«Natürlich guet» lautet die neue Positionierung der Marke HUG. «Die Herstellung mit naturbelassenen Rohstoffen entspricht dem weltweiten Konsumtrend», sagt Anna Hug, Co-Geschäftsleiterin der HUG AG. HUG Biscuits werden ohne Palmfett, mit Eiern aus Freilandhaltung sowie Nüssen und Kakao aus zertifiziertem Anbau gebacken. Zudem werden neu klimaneutrale Verpackungen eingesetzt. Dieses Frühjahr lanciert die Marke zwei neue Gebäcke mit Dinkelmehl und natürlichen Früchten unter dem Namen «KnusperPUR».
Corona bremst Gastro-Umsätze weltweit
Der langjährige Wachstumsbereich der HUG Familie, das Gastro-Business, erlitt durch die Corona-Krise einen empfindlichen Rückschlag. Durch die praktisch vollständige Schliessung der Gastro-Betriebe in der Schweiz ab März 2020 sowie die Zurückhaltung der Konsumenten im Auswärtskonsum ging der Umsatz hierzulande letztes Jahr um rund 20% zurück. Einzig im Bäckereibereich konnten dank den neuen Filigrano-Tartelettes Fortschritte erzielt werden.
Unter normalen Umständen machen die Tartelettes mehr als die Hälfte des Export-Umsatzes aus, Pandemie-bedingt brach dieser aber 2020 um 60% ein. «Anfänglich waren die Lieferketten nach Asien unterbrochen. Gegen Ende Jahr erholten sich die Umsätze aber gerade in Asien, wo die Pandemie aktuell kaum mehr spürbar ist», sagt Anna Hug.
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